Simone Kappeler

Simone Kappeler (1952) ist eine der wichtigsten Schweizer Fotografinnen ihrer Generation. Ihr Werk zeichnet sich durch eine grosse Experimentierfreudigkeit mit unterschiedlichen Techniken, sowie einem einzigartigen Gespür für das Medium Fotografie aus: Kappeler schafft es, den Augenblick aus seiner Profanität zu lösen und ihm eine Überzeitlichkeit oder Magie zu verleihen.

Diese Bildserie wurde mit der Technik der cyanotypie angefertigt: eine der ältesten Techniken der Fotografie, bei der ein einfaches, monochromes Fotopapier ohne Dunkelkammer mit Tageslicht belichtet wird.

Simone Kappeler, Apfel, Herten, 2018
Simone Kappeler,Samenstand, Simelbuck, 2017

Simone Kappeler (1952) ist bereits als Elfjährige begeistert vom Fotografieren. Nach einem Studium der Germanistik und Kunstgeschichte an der Universität Zürich, lässt sie sich an der Kunstgewerbeschule Zürich (heute Schule für Gestaltung Zürich) an der renommierten Fachklasse für Fotografie von Walter Binder ausbilden. Seither arbeitet sie freischaffend und fotografiert auf ausgedehnten Reisen in den Vereinigten Staaten (1981), in Südfrankreich und in der Schweiz. 1982 hat sie ein halbes Jahr ein Fotostudio in New York und produziert auch Super-8-Filme. Von 1983 bis 1984 ist Kappeler Fotografin am Zürcher Schauspielhaus. 2009 lebt sie längere Zeit in Japan; 2015 in New York. 2021 wird Kappeler mit dem Thurgauer Kulturpreis gewürdigt.

Auf die Frage, wie sie rückblickend die Arbeit als Fotografin erlebt habe, antwortet Simone Kappeler: «In der Fotografie waren in den 70er- Jahren, zur Zeit meiner Berufswahl, vor allem Männer tätig und in der Fotoklasse waren ein Drittel der Studierenden Frauen. Bei Aufträgen konnte es durchaus vorkommen, dass man als Fotografin nicht ernst genommen wurde. Da wir drei Kinder hatten und ich in den 80er und 90er-Jahren teilzeitig berufstätig war, musste ich mir einmal beim Präsentieren der Offerte anhören, das sei viel zu teuer, ich sei doch bloss eine fotografierende Hausfrau. Da ich mir jedoch bald einen Namen mit Ausstellungen und Kunst am Bau machen konnte, wurde meine Arbeit respektiert. Heute haben die Frauen aufgeholt, und es sind vermutlich beide Geschlechter zu gleichen Teilen in diesem Beruf tätig, was die Bildsprachen sehr bereichert hat.»

 


 

Der Birnbaum - Ein eindrücklicher Fotoessay über die letzten verbliebenen Hochstamm-Birnbäume im Thurgau

Das Buch «Der Birnbaum» der Frauenfelder Fotografin gibt erstmals Einblick in ein fotografisches Langzeitprojekt, das Simone Kappeler seit 2012 verfolgt. Bei ihren Streifzügen durch den Thurgau hat sie sich auf die Spuren der letzten verbliebenen Hochstamm-Birnbäume im Kanton gemacht und diese mit ihrer Hasselblad-Kamera festgehalten.

Ein handsigniertes Exemplar des Buches kann an der Rezeption des Hotel Schützen Rheinfelden gekauft werden (CHF 49.-)